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Good Bye, Kinkster!

Der amerikanische Ausnahmekünstler Kinky Friedman ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

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Kinky Friedman mit Redakteur Thomas Waldherr Kinky Friedman mit Redakteur Thomas Waldherr. Bildrechte: Thomas Waldherr (Country.de)

Er war Countrymusiker, Schriftsteller, Politiker, Erzähler, Aufschneider. Vor allem aber war er Texaner (obwohl in Chicago geboren!) und ein großer Entertainer. Nun ist Kinky Friedman im Alter von 79 Jahren gestorben. „Kinkster hat in den letzten Jahren große Schmerzen und unvorstellbare Verluste erlitten, aber er hat nie seinen Kampfgeist und seinen schnellen Verstand verloren. Kinky wird weiterleben, wenn seine Bücher gelesen und seine Lieder gesungen werden“, zitiert der Rolling Stone den offiziellen Social Media-Kanal des Künstlers. Friedman litt in seinen letzten Jahren an Parkinson.

Jüdischer Cowboy

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Anfang der 1970er Jahre machte ermit seiner Countryband „The Texas Jewboys“ Furore. Die Alben Sold American (1973), Kinky Friedman (1974) und Lasso from El Paso (1976) sind heute amerikanische Klassiker und der Song „They Ain’t Makin‘ Jews Like Jesus Anymore“ wurde sein Signature Song. 1976 nahm er an Bob Dylans Rolling Thunder Revue teil, in den 1980er Jahren erfand er sich als Krimiautor neu, nachdem er eine Geisel aus einem Banküberfall gerettet hatte. Diese wahre Geschichte war die Grundlage seiner Bücher in denen er stehts Realität und Fiktion mischte. Er war seine eigene Hauptfigur – ein ehemaliger Countrysänger, der jetzt Privatdetektiv war – und seine Geschichten spielten in der Musik- und Kneipenszene des Greenwich Village in New York City. Später kandidierte er mit dem Slogan „Why the Hell not Kinky?“ als Gouverneur von Texas und setzte sich für Umwelt, Bildung und Menschenrechte ein. Weitsichtig und human wie er war, setzte er sich für die Versöhnung von Israelis und Palästinensern ein.

Unkorrekt, aber immer Humanist

Kinky war ein humanistischer Raufbold. Er liebte das Leben und die Menschen, die Tiere und die Benachteiligten und ließ sich in keine Schublade stecken. Immer wieder eckte er wegen seiner fehlenden politischen Korrektheit – beispielsweise bei Frauenverbänden – an. Aber er war nie zynisch oder nihilistisch, denn er war gleichzeitig immer klar verortet gegen die amerikanische Macht des „Big Money“, des Rassismus und der Bigotterie. Unvergessen die Geschichte, die er bei einem seiner Auftritte 2015 in Deutschland erzählte. Die Geschichte des reichen texanischen Ranchers, der an einer Christusstatue zu Jesus betet und sich über seine kaputten Cadillacs ausweint. Als ein armer Mexikaner dagegen an selber Stelle zum Heiland über seine verzweifelte Lebenssituation spricht, fährt ihn der Rancher an: „Belästige Jesus nicht mit Deiner Scheiße!“

So wurde Kinky zu einer Legende. Nun ist er einer der ersten unserer Heroen, der uns verlässt. Und doch wird er ewig bei uns bleiben. Als unser Kompass gegen Faschisten, Rassisten und geldgeile Autokraten. Und auch im Himmel wird er bestimmt rotzfrech keine Autoritäten kennen und seinen Spaß haben. Good Bye, Kinkster!

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Über Thomas Waldherr (818 Artikel)
Redakteur. Fachgebiet: Bob Dylan, Country & Folk, Americana. Rezensionen, Specials.
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